Die Gebirgskette Serra de Tramuntana ist bekannt für ihre wunderschöne Landschaft und die spektakulären Haarnadelkurven. Auf einer Länge von knapp 110 Kilometer findet man malerische Dörfer mit ihren kleinen, süßen Gassen, Badebuchten mit türkisblauen Meer, viel Grün und eine tolle Aussicht über Berge, Felder und Dörfer. 2011 wurde die Serra de Tramuntana – zu der auch das schmucke Dörfchen Valldemossa zählt – zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Für mich lassen sich in diesem Teil Mallorcas zwei Leidenschaften problemlos miteinander verbinden: Berge und Meer. Ursprünglich hatte ich eine andere Route geplant, musste aber während des Roadtrips feststellen, dass ich die Strecke doch ein wenig unterschätzt hatte und mehr Zeit hätte einplanen müssen. Die ursprüngliche Route ging von Porto Cristo nach Bunyola, von dort aus nach Valldemossa, weiter über Deja nach Sollèr, um dann von Port de Sollèr nach Fornalutx zu fahren. Ohne Hektik und straffen Zeitplan meiner Meinung nach nicht möglich.
Von Porto Cristo nach Valldemossa
Wir haben von Porto Cristo aus die Ma-15 in Richtung Palma, und von dort aus weiter die Ma-110 genommen. Nach einer Fahrzeit von etwa einer Stunde und zwanzig Minuten erreichten wir unser erstes Ziel. Bereits auf dem Weg nach Oben – das Dorf liegt auf einer Höhe von 420 Metern – kann man das Wahrzeichen von Valldemossa erblicken: die Cartoixa de Valldemossa. Das Kartäuserkloster wurde im 14. Jahrhundert als Königspalast erbaut und über 400 Jahre von Mönchen bewohnt. Die Gartenanlage und die Terrassen bieten einen eindrucksvollen Ausblick auf Valldemossa.
Im Sommer ist Valldemossa ein beliebtes Ziel für Touristen, weshalb es oftmals schwierig ist einen Parkplatz zu finden. Wenn man in die Ortschaft einfährt findet man rechterhand einen Parkplatz, der jedoch meist bereits am Morgen überfüllt ist. Wer ein paar Meter weiter über die Avinguda Arxiduc Lluìs Salvador fährt findet auch dort mit etwas Glück noch eine Parklücke.
Das Dorf hat neben seinen kleinen, bunten Gassen (allein durch die lohnt sich ein Besuch schon!) auch niedliche Läden zu bieten, die allerhand Tourikram, aber auch schöne Kleinigkeiten wie Schneidebretter oder Salatbesteck aus Olivenholz bieten, die sich auch perfekt als Mitbringsel eignen. Cafès und Restaurants solltet ihr euch lieber etwas “abseits” suchen und das Angebot am Placa Cartoixa meiden. Wer Pech hat wie wir bekommt neben schlechten Service auch schlechten Kaffee… und keiner mag schlechten Kaffee, stimmt’s?
Doors of Valldemossa
Wer durch die malerischen Gässchen der Stadt läuft und genau so wie ich ein Faible für schöne Türen hat, dem werden die kleinen bunten Kacheln neben den Türen sicherlich auffallen. Es handelt sich um die Inselheilige Santa Catalina Thomas. Auf den Kacheln werden Momente ihres Lebens mit der Inschrift Santa Catalina Thomàs, pregau per nosaltres abgebildet, was “Santa Catalina Thomàs, bete für uns” bedeutet. Ihr Geburtshaus kann ebenfalls in Valldemossa besucht werden.
Bunyola – Jardins d’Alfabia
Ursprünglich war geplant nach unserem Halt in Valldemossa weiter nach Deià zu fahren, was wir aber auf Grund des unterschätzen Zeitplans auf das nächste Mal verschoben haben. Somit ging es über die Ma-1110 und die Ma-11 weiter nach Bunyola, dem Herz der Serra de Tramuntana, zu den 20 Fahrminuten entfernten Jardins d’Alfabia – den Gärten von Alfabia und meinem absoluten Highlight unseres kleinen Roadtrips. Ein Besuch der Gärten von Alfabia zählt zu den besten kulturellen Aktivitäten der Baleareninsel und wer – so wie ich – eine Liebe für Pflanzen, viel Grün und historische Elemente hegt, sollte sich das auf gar keinen Fall entgehen lassen. Nachdem wir erst im Oktober dort waren, waren logischerweise schon ein paar Pflanzen verblüht, dennoch war die Kulisse rund um die Bergkette von Alfabia wirklich beeindruckend. Wir überlegen, ob wir im Frühjahr 2020 nochmal auf die Insel fliegen und uns dann die volle Pracht der Gärten nochmals ansehen werden.
Die Tore der Jardins d’Alfabia sind von März bis Oktober geöffnet – der Eintritt kostet 7,50 € und ist wirklich jeden Cent wert!
Serra de Tramuntana – von Bunyola nach Sóller
Unser vorletzter Stop des Roadtrips war das malerische Städtchen Sóller. Wir wären gerne mit dem Zug von Bunyola nach Sóller gefahren, doch wir hatten in den Gärten ein wenig die Zeit aus dem Blick verloren und hätten den Zug nicht mehr rechtzeitig erreicht. Also ging es mit unserem kleinen Flitzer über die Ma-11a Richtung Nordwesten und ich sage euch: die Strecke ist nichts für schwache Nerven. Es ging Serpentinen rauf und Serpentinen runter und obwohl ich absolut unempfindlich bin, ging es mir nach dieser Fahrt nicht unbedingt gut (; Gerade mit einem größeren Auto stelle ich mir die Strecke relativ unangenehm vor! In Sóller angekommen fanden wir einen kostenfreien Parkplatz, stellten dort das Auto hab und machten uns auf dem Weg zur Haltestelle der Holztram, die uns zum Hafen bringen sollte. Die Haltestelle liegt am wunderschönen Plaça de Sa Constitució, über dem die Sant Bartomeu-Kirche, die aus dem 13. Jahrhundert stammt, thront und von zahlreichen Restaurants, Cafès und Bars umgeben ist.
Mit der Holztram zum Port de Sóller
Schon bei der, von Straßenmusikern begleiteten, Einfahrt in die Hafenstadt stand mir die Gänsehaut. In den Hafen und die Uferpromenade hatte ich mich bereits bei meinem ersten Besuch im Mai 2018 verliebt. Leider waren wir etwas später angekommen als erwartet was zur Folge hatte, dass einige Läden (u.a. der süße kleine Töpferladen, den ich letztes Jahr entdeckt habe) gar nicht mehr geöffnet hatten. Wir schlenderten ein wenig an der Promenade auf und ab, genossen das Wetter und suchten uns dann eine Dinner Location. Am Passeig es Través reihen sich Cafés und Restaurants, die überwiegend deutsche, italienische und mallorquinische Küche bieten, aneinander womit jeder auf seine Kosten kommt. Wir entschieden uns – allein schon des dekorativen Außenbereichs wegen – relativ schnell für das Restaurant Randemar. Die Location ist wirklich schön, der Außenbereich schattig und mit Blick aufs Meer und das Personal unheimlich freundlich und zuvorkommend. Als Starter teilten wir uns Patatas Bravas (der Chipotle Dip… ich sag’s euch… so lecker!) und als Hauptgericht Arroz ciego mixto – Paella mit Fisch & Fleisch. Mit knapp 17€ pro Person für die Paella auch die günstigste und – meiner Meinung nach – auch beste Paella, die ich auf der Insel gegessen habe.
Den Heimweg traten wir über die Ma-11 bis Palma und weiter über die Ma-15 Richtung Manacor an, weil wir nach der Fahrt am Nachmittag von Serpentinen erst mal genug hatten und es mir beim bloßen Gedanken an die engen Straßen und Kurven ganz anders wurde. Es ist wirklich schade, dass wir den Zeitplan nicht so ganz im Griff hatten und einige Stops auslassen mussten, denn Orte wie Andratx, Dejá oder Fornalutx hätte ich schon wirklich gerne gesehen und auch Banyabulfar soll wirklich schön sein. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass es nicht unser letzter Besuch auf der Insel war und all diese Dinge noch nachgeholt werden können. // Wenn ihr Lust auf ein paar bewegte Bilder habt schaut doch mal auf meinem Instagram vorbei – dort habe ich die Tage auf der Insel dokumentiert und in die Highlights gepackt ♥
Was für ein schöner Beitrag! Da bekommt man Lust auf Mallorca :‘)