Adieu FEATHERLIGHT

 
 
 
Als ich vor fast zehn Jahren mit dem Bloggen – in erster Linie war es eher das Schreiben – angefangen habe, tat ich das unter dem Namen anearlymorning. Als ich am 19. November 2009 morgens aufwachte und mit einer Grippe im Bett fest saß kribbelte es mir unter den Fingern. Meine Zeit bei Blogspot begann. Ich schrieb einfach darauf los, postete Schnappschüsse aus dem Alltag und teilte dort auch vor allem meine Liebe zu London. „Damals“ waren die Trends vintage treasures, Flohmarktfunde und alles was alt und shabby war. Ich wurde damals 17, hatte meinen ersten richtigen Langzeitfreund und meine erste Ausbildung begonnen.

2011 änderte ich meinen Blogtitel zu FEATHERLIGHT und die erste Kooperation flatterte ins Haus. Damals war es ein weißes Spitzenkleid und eine rockige Lederjacke von SheInside. Ich war damals so stolz!! Dass ich durch meinen Blog mal Geld verdienen würde oder Dinge tun kann, die andere nicht tun können, hätte ich niemals gedacht. Später hatte ich Partnerschaften mit größeren Marken, wurde zu Events eingeladen oder hatte das Privileg mit Hotels in Städten wie Hamburg oder London zu kooperieren. Absolut verrückt und es ging alles sooo schnell!

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Aber irgendwie habe ich mir in den letzten Monaten selbst Druck gemacht. Ich wollte immer schreiben, neue Beiträge veröffentlichen und kreativ sein. Doch wenn ich dann vor meinem Laptop saß und den Cursor anstarrte war da einfach nichts. Die guten Einfälle blieben aus. Das nennt man wohl ein kreatives Tief und eine klassische Schreibblockade. Ich hatte immer mehr das Gefühl den Anschluss verloren zu haben – nicht zuletzt auch, weil ich meinen Instagramaccount gelöscht hatte – und dadurch machte ich mir nur noch mehr Druck. Ich habe meinen Blog wie ein Buch, in das man nicht direkt rein findet, immer häufiger zur Seite gelegt und Zeit verstreichen lassen. In der Hoffnung, dass ich irgendwann wieder Bock auf Fashion und Lifestyle habe. Doch dann habe ich bemerkt, dass ich das Buch nicht mehr weiterlesen möchte. FEATHERLIGHT und ich – das passte einfach nicht mehr zusammen.

Kennt ihr dieses eine Kleid, das man immer wieder aussortiert, weil es nicht mehr passt und man sich darin einfach nicht mehr wohl fühlt? Ja? Es ist auch das Kleid, das letztendlich doch wieder im Kleiderschrank landet, weil man damit Erinnerungen verbindet und sich deshalb nicht trennen kann. Genau das beschreibt das Gefühl zum Thema ganz gut. Vielleicht war es in den letzten Monaten auch deshalb so ruhig hier. Es hatte sich ein Gefühl breit gemacht, dass keiner mehr so wirklich Blogs liest und sich alles nur noch um Instagram dreht. Dass die Leute keine Zeit mehr haben Texte zu lesen und nur gelangweilt durch ihre Timeline scrollen. Das Feedback blieb lange Zeit einfach gänzlich aus. Aber davon lebt man als Blogger doch, oder nicht?

Als ich dann vor ein paar Wochen anfing über das zu sprechen, was mich gerade so beschäftigt, habe ich unheimlich viel positive Rückmeldung bekommen. Es fanden Dialoge statt, Leser erzählten mir ihre Geschichte, weil sie sich irgendwie verbunden gefühlt hatten. Da war für mich klar, dass ich meinen Blog unter gar keinen Umständen aufgeben, aber wieder als etwas sehen möchte, was er vor 10 Jahren schon war: als eine Art Tage,- oder Notizbuch. Ohne wirkliche Struktur, ohne Maintopic und vor allem ohne Druck! Dafür aber authentisch und ehrlich. Ich möchte über das reden und schreiben können, was mich beschäftigt. Über alltägliche Dinge, Brands mit denen ich mich identifizieren kann, Schnappschüsse aus dem Urlaub oder Reisetagebücher. Ich möchte wieder Ideen und Inspirationen sammeln und teilen, als auch Kooperationsanfragen kreativ umsetzen können. Ich liebe das Schreiben und das kreativ sein immer noch sehr, auch wenn man davon in den letzten Monaten nicht allzu viel gemerkt hat. Aber das geht vorbei und meine Reise geht weiter.

 
 
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WELCOME TO

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4 Kommentare

  1. 14. September 2019 / 17:35

    Cool! Gute Entscheidung, ich bin sehr gespannt was kommt

    Liebst,
    Alena
    Lookslikeperfect.net

    • Leni
      Autor
      17. September 2019 / 13:56

      Danke für deinen Kommentar, Liebes! Ich denke auch, dass die Entscheidung die richtige war. Schön, dass du hier immer so fleißig Feedback da lässt! Drück dich ♥

  2. 14. September 2019 / 17:56

    Liebe Leni, ich finde deinen Blog super. Schon früher. Ich persönlich lese auch sehr gerne Blogs und möchte grundsätzlich meine Meinung dazu teilen. Aber und ich weiß nicht, ob ich da die Einzige bin, bin manchmal viel zu faul, die Voraussetzungen auszufüllen.
    Ich glaube aber, es liegt selbst an der Seite und nicht an Dir bzw. den anderen Bloggern. Diese Voraussetzungen mit „Name“ und „E-Mail“ – einfach diese * Voraussetzungen. Mich nerven die tierisch. Ich weiß, es gibt den Auto Fill. Und den nervigen Datenschutz und was auch immer. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es eventuell mehr Leuten so geht.

    Ich versuche ab jetzt häufiger vorbei zu gucken und was zu hinterlassen. Weil ein authentischer Blog ist so viel mehr wert, als ein Blog, hinter dem der Blogger nicht wirklich steht und sich unglücklich macht, nur weil er dies und jenes veröffentlichen MUSS.

    Ich freu mich.

    • Leni
      Autor
      17. September 2019 / 13:55

      Liebe Anka,
      erstmal danke für deinen Kommentar ♥ ich verstehe genau was du meinst, aber wie du schon sagst gibt es hier ja Möglichkeiten wie Auto Fill und manche Bestimmungen müssen halt „leider“ erfüllt werden.
      Würde mich aber freuen, wenn du wieder häufiger vorbei schaust und mir Feedback da lässt.

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