Nahezu drei Wochen bin ich nun wieder zuhause und wenn ich mir so die Bilder meines vergangenen Balearen-Urlaubs ansehe, packt mich direkt wieder das Fernweh. Fünf Tage verbrachte ich mit Freunden und Familie auf Mallorca – einer Insel, die ich bis dato mit komplett falschen Augen gesehen hatte. Bisher assoziierte ich Mallorca nur mit drei Schlagworten: Ballermann, Schinkenstraße, Bierkönig. Doch die Insel hat mich überzeugt, dass sie mehr als das kann. Süße Städte mit niedlichen Gassen, traumhafte Märkte und Strände wie Cala Varques – eine Bucht im Nirgendwo mit weißen Stränden und türkisblauen Meer.
Der Flug
Der Rest der Gruppe reiste schon fünf Tage vorher an, weshalb ich zum ersten Mal in meinem Leben ganz alleine fliegen musste. Ich habe keine wirkliche Flugangst, jedoch hätte ich gerade beim Hinflug jemanden zum Händchen halten gebraucht. Nachdem ich nach knapp drei Stunden Verspätung nervlich schon ein wenig am Ende war machten mir heftige Turbulenzen mit ständigen Auf und Ab ordentlich zu schaffen. Mit 350 € Hin- und Zurück war der Flug mit Germania ab Nürnberg definitiv das Teuerste an meiner kleinen Reise. Günstigere Flüge gibt es natürlich in der Off-Season, da ich den Urlaub jedoch unter anderem mit meiner Schwester verbrachte, konnten wir nur in den Ferien fliegen.
Die Finca & der Wochenmarkt in Artà
Für die Zeit auf der Baleareninsel mieteten wir uns eine Finca in dem kleinen Städtchen Arta, ca. eine Autostunde von Palma entfernt. Das Haus lag etwas abseits der Stadt und unweit der Ma-15 zwischen Klatschmohnfeldern, Oliven- und Zitronenbäumen. Morgens konnte es schon mal passieren, dass ein Schaf blökend am Fenster vorbei lief um dir Guten Morgen zu sagen. Nach Artà selbst waren es mit dem Leihwagen nur ca. 5-7 Minuten. Dienstags findet dort immer der Wochenmarkt statt und ich kann ihn euch wirklich nur ans Herz legen. Die süßesten Stände mit Schmuck, wunderschönen handgearbeiteten Ledertaschen, Gewürzen und sonstigen spanische Spezialitäten, untermalt von rhythmischen Gitarrenklängen.
Sollèr & Valldemossa
An meinem dritten Tag auf der Insel mietete ich mir einen Opel Adam bei einer Autovermietung in Cala Rajada. Für 65€/Tag mit Sicherheit kein Schnäppchen, wobei sich der Kurs bei einer längeren Miete sicherlich verringert hätte und ich – abgesehen davon – unbedingt den Opel Adam wollte. Im Gegensatz zu der Vermietung am Flughafen, bei der sich der Rest der Gruppe zwei Autos für die komplette Zeit organisiert hatte, war meine Vermietung absolut seriös und überfreundlich.
Bei grauen Wetter starteten wir unsere 1,5-stündige Fahrt nach Sollèr. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto besser wurde auch das Wetter. Der Port de Sollèr ist einfach ein ganz wunderbarer Ort. Wir spazierten am Strand entlang, verloren uns hin und wieder mal in einem der vielen kleinen Läden, die sich an der Strandpromenade befanden und hörten einfach nur den Wellen zu. Mit der Tren de Sollèr bin ich nicht gefahren, kann es aber aus Sicht meiner Eltern nur empfehlen!
Auf dem Rückweg ging es noch nach Valldemossa; eine kleine Stadt in den mallorquinischen Bergen mit wunderschöner, antiker Architektur. Leider war die Zeit dort zu kurz, denn direkt nach Ankunft zog es zu und es begann zu regnen. Das, was ich von der Stadt allerdings gesehen habe – die kleinen Läden, die süßen Cafés und einladenden Restaurants – hat mich jedoch innerhalb der kurzen Zeit überzeugt. Beeindruckend war auch die Aussicht, die man von der, in 420 Metern Höhe liegenden, ehemaligen Klosteranlage auf das Umland genießen konnte.
Coves del Drac – Porto Cristo
Absolut sehenswert sind die Drachenhöhlen von Porto Cristo. Die Tour durch die eindrucksvolle Tropfsteinhöhle dauerte ca. eine Stunde und fand den krönenden Abschluss durch ein klassisches Konzert mit Booten auf dem unterirdischen See Lago Martel. Das Gelände, das direkt am Meer liegt, erinnerte mich mit seiner großen Grünanlage und den riesigen Kakteen (Liebe!) an einen botanischen Garten, mit dem feinen Unterschied, dass man hier gerne mal von ein paar Pfauen überrascht wird. Allgemein ist Porto Cristo eine süße kleine Stadt mit super schönen Stränden – ein Tagesausflug dort hin lohnt sich also auf alle Fälle.
Die Traumbucht: Cala Varques
Mein Herz verlor ich ganz klar an eine Bucht an der Ostküste Mallorcas: la Cala Varques.
Um die abgeschiedene Bucht zu erreichen, parkten wir unser Auto an der Ma-401-4 und legten die 2,3 km bis zum Strand zu Fuß zurück. Nach etwa 1,5 km Schotterweg mussten wir über eine knapp 1,80 Meter hohen Mauer klettern um anschließend die restlichen 800 Meter durch Gebüsche, über kleine Felsen und riesige Wurzeln zu bewältigen. Was bei dem Weg zur Bucht ein absolutes Muss ist, ist festes Schuhwerk! Ich war unheimlich dankbar, dass ich meine Vans dabei hatte, denn mit Flip-Flops oder ähnlichen kommt man hier nicht weit. Der Weg lohnt sich aber ungemein, denn bei Ankunft am Strand stand mir kurzzeitig die Gänsehaut: weißer Sand, türkisblaues Meer und Felsen wohin das Auge reichte. Dank einer kleinen Strandbar, die zu absolut humanen Preisen Getränke (u.a. Cerveza, Mojito & Caipi) sowie Snacks anbietet, lässt es sich dort auch mal einen ganzen Tag aushalten.
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Mallorca hat mir innerhalb der wenigen Tage bewiesen, dass es mehr kann als nur Ballermann und wilde Besäufnisse. Auch ist mir klar, das ich bei Weiten noch nicht alles von dieser wunderbaren Insel gesehen habe. Daher steht schon jetzt eins fest: ich komme wieder! ♥ stay tuned – es wird noch mehr Fotos geben!